3LG #9 – Das Finish! The End?

19.07.22 23:09:41

Kurz und schmerzlos für alle Freunde der reinen Fakten ;-) : Marianne und ich haben den Dreiländergiro mit Stefans Coaching jeweils in den Top 10 unserer Altersklasse erfolgreich gefinished und hatten eine sensationelle Zeit in Nauders, außerdem viel Spaß mit diesem Blog! 

Die Tage vor Ort waren großartig und etwas Vorlauf vor dem Rennen und Zeit mit dem KC-Team zu haben, sehr wertvoll!

Den KC-Event-Bericht findet Ihr hier.

Für alle, die gern noch mehr von uns lesen, hier noch ein paar Infos zum Rennen und zur Analyse - für uns beide ging es auf die Strecke Stelvio Vinschgau mit 120 km und ca. 3.000 hm, dazu Mariannes Bericht:

"Am Sonntag geht es um 6.30 Uhr im Startblock 4 los. Die ersten paar Höhenmeter den Reschenpass hoch in der großen Meute. Ein Unfall mit in der Wiese liegenden Radfahrern ermahnt mich, dass die Sicherheit vorgeht, und so nehme ich die Abfahrt vom Reschenpass kontrolliert in Angriff. Und freue mich auf das Stilfser Joch. Meinen Plan, den Berg mit durchschnittlich drei Watt/kg zu fahren, kann ich super umsetzen und die 48 Kehren sind im gefühlten Nu zurückgelegt. Dann in einer kurzen Welle zum Umbrail, wo es in die rasante Abfahrt Richtung Santa Maria geht. Einmal scharf rechts und weiter nach Taufers – dort legen wir wegen einer Prozession ein paar Meter zu Fuß zurück und rollen danach nach Mals. Rechts von der Reschenpass-Straße geht es zum Schluss mit der brennenden Sonne im Nacken noch einmal zünftig den Berg hoch – dank meiner Energie-Verwaltung am Stilfser Joch sehr gut machbar. Nach der Staumauer die letzten welligen Kilometer entlang des Reschensees mit einer Schlange Radfahrer im Schlepptau, in deren Windschatten ich dann runter zum Ziel in Nauders rollen kann. Ein toller Tag mit vielen gut gelaunten KClern in einer wunderbaren Umgebung!" 

Mein Rennverlauf war ganz ähnlich und der Stop durch die Carabinieri bei Taufers, die uns die Räder an der Kirchen-Prozession vorbei nur durch den Ort schieben ließen, schon eine ganz besondere Erfahrung ;-) . Die einzige „Panne“ hatte ich bei der Versorgung, weil ich meine Verpflegung „kommt ins Trikot“ und „kommt in den Beutel für die Labestation“ vertauscht hatte. Somit blieb mir für die zweite Hälfte des Stilfser Jochs nur noch ein Riegel statt des eingeplanten Gels. Das fiel mir leider erst dann auf und brachte mich doch ziemlich aus dem Konzept und ins Energiedefizit - so feste Nahrung bekam ich in der Steigung und mit zunehmender Höhe natürlich überhaupt nicht mehr gut runter. Bei der KC-Labestation kam ich dann ziemlich „leer“ und durch an und war sehr froh, dort vor der Weiterfahrt so umsorgt zu werden - DANKE an Caro und ihre Mama!!! Ab dann ging’s zum Glück wieder deutlich besser und auch die Abfahrt vom Umbrail lief gut, ich hatte sie noch schwieriger erwartet!
Das Gefühl im Ziel war unbeschreiblich und für mich direkt klar, dass das nicht mein letztes Radmarathon-Event gewesen sein soll!

Beim Coaching-Stammtisch ein paar Tage später hat Stefan wieder einige unserer 3LG-Rennen analysiert und uns dazu die Daten seines eigenen erklärt, das er mit neuem Streckenrekord erneut souverän gewonnen hat. 
In der Regel war z. B. deutlich zu sehen, wie am Stelvio ab der Franzenshöhe mit dünnerer Luft die Leistung nach unten und die Herzfrequenz tendenziell nach oben ging, bei mir kam wie schon erwähnt außerdem das Energiedefizit dazu.

Analyse - Stefans Einschätzung:
„Ich denke, mit Deinem Rennen kannst Du mehr als zufrieden sein.“

Der Fazit zum Coaching:

  • Ein Coaching bei einer top Adresse wie Stefan ist gerade für größere Ziele aus meiner Sicht immer sinnvoll und hilfreich (strukturierter Trainingsplan, Tipps vom Profi). Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit muss es zwischen Coach und Coachee einfach passen und das hängt auch von den Erwartungen als Coaching-Kunde ab - da hilft m. E. nur “Ausprobieren!” 
    Feedback z. B. zu Trainingseinheiten gibt es bei Stefan gezielt auf Anfrage. Zeitliche Verfügbarkeiten, Krankheit etc. meldet man ihm am besten direkt zu und nicht nur per Eintrag im Trainingskalender, damit er die Planung entsprechend anpassen kann. 
  • Wöchentliche Stammtische bei Stefan sind mit Streckenbriefings, Analysen, Ernährungstipps und Austausch mit anderen Coachees spannend und sehr wertvoll.
  • Die Möglichkeit von Coaching “live” bei vielen Events mit Streckencheck vorab und Race-Briefing am Vorabend ist ein riesiger Pluspunkt!
  • Gemeinsame Events sind gerade zusammen mit anderen im Team bzw. weiteren Coachees ein echtes Highlight und motivieren doppelt!

Mein(e) Fazit / Tipps zu Radmarathons im Allgemeinen: 
  • Unbedingt ausprobieren! Es gibt so viele fabelhafte Events in traumhafter Landschaft, die Stimmung ist mitreißend und motivierend.
  • Event gern, aber bitte ohne Zeitmessung? Sucht nach RTFs (Radtourenfahrten), auch da gibt es viele Möglichkeiten!
  • Pro Jahr gibt es definitiv zu wenig Wochenenden! Meine Planungs-/Wunsch-Liste mit Granfondos und weiteren Radevents, die ich gerne mal fahren möchte, erstreckt sich bereits jetzt über mehrere Jahre.
  • Mein Langstrecken-/Marathon-Rennrad hat sich bzgl. Sitzposition / Ergonomie als perfekter Begleiter für die letzten Events herausgestellt!
  • Beim Rennen selbst keine Experimente mehr, möglichst auf bewährte Kleidung, Ausstattung und Verpflegung setzen! Auch neue Reifen, Bremsbeläge etc. nicht erst am Vortag verbauen!
  • Wattmessung zusätzlich zur Herzfrequenzmessung ist für Training und auch das Pacing während des Rennens sehr zu empfehlen!
  • Auf meinen separaten Radcomputer möchte ich nicht mehr verzichten, so lange mir davor die Navigation rein per Handy gereicht hat! Kopplung mit Powermeter und Herzfrequenzsensor, gute Ablesbarkeit des Displays, Strava-Integration usw. bieten echten Mehrwert. 
  • Selbst einen Schlauch wechseln oder eine gerissene Kette reparieren zu können, hilft oft sehr! Falls das noch nicht klappt, gibt es irgendwo in der Nähe sicher einen Schrauberworkshop. Die Teilnahme hat sich bei mir definitiv als sehr sinnvoll erwiesen.
  • SPASS HABEN! Für mich sind Radmarathons eine wundervolle Entdeckung, dabei aber in erster Linie “Hobby” und das Training dafür ist v. a. Ausgleich. Je nach Event setze ich mir daher als Ziel eine Zeit oder auch einfach nur das Finish ;-) ! 

Euch viel Spaß und Erfolg bei Euren ganz persönlichen Plänen! Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns bei einem Event sehen!

Eure Astrid