3LG #8 – Bergtraining beim Glocknerkönig mit Kaiserwetter

15.06.22 17:50:59

Nur noch wenige Tage bis zum Dreiländergiro inkl. Stilfser Joch!

Was also tun bei Respekt vor Höhenmetern und quasi null Rennrad-Erfahrung am Berg? 

Genau dort hin! 


Ich hatte den erfolgreich gefinishten Triathlon Ingolstadt noch etwas in den Beinen, wusste aber, dass Marianne und einige weitere KCler den "Glocknerkönig" am 05.06. für sich eingeplant hatten. Spätestens seit den Gesprächen dazu in Imst hat mich dieses Event nicht mehr losgelassen und es stand dick angemarkert mit auf der Liste für 2023 ff.!


Aber ein Jahr ist lang, in der Zwischenzeit kann viel passieren, gerade bin ich im Training und das Wetter versprach ein top Wochenende für das 25jährige Jubiläumsrennen. Somit doch schon 2022?! Nach “Spontananfrage” bei meinem Mann wusste ich die Kids versorgt sowie unser Auto (und damit gleichzeitig meine Schlafmöglichkeit) zur Verfügung.


Ich gab Stefan nach finaler Entscheidung am Samstag bzgl. meiner geänderten Event-Planung Bescheid und konnte über ihn sogar kurzfristig den Startplatz eines verhinderten KClers übernehmen. So startete ich kurzentschlossen und selbst noch etwas “ungläubig” am Nachmittag in Richtung Bruck an der Glocknerstraße, schaffte es rechtzeitig zur Abholung der Startunterlagen und machte mich mit dem Startbereich vertraut. Aufregung und Vorfreude stiegen :-) …


Stefan kennt die Strecke extrem gut und gewann z. B. beim letzten Glocknerkönig 2019 die Sprintwertung. 

Seine Racebriefings für die Events sind immer top, wie auch zu diesem Rennen wieder von Marianne erlebt:


"Zwei Wochen vor dem Glocknerkönig treffe ich mich mit Stefan zum virtuellen Racebriefing. Mit den Eckdaten (zu überwindende Kilo- und Höhenmeter, Karte und Höhenprofil) habe ich mich bereits vorab vertraut gemacht. Stefan liefert mir dazu noch den Streckenbeschrieb und einige Hinweise dazu. Angefangen beim Start - Einreihung in meinem Startblock 3 nicht zu weit hinten bei den “Genussradlern” - über das Nadelöhr direkt zu Beginn bis hin zum Tipp, sich auf den ersten eher flachen Kilometern von einer nicht zu schnellen Gruppe ziehen zu lassen. Dann der Anstieg mit den zunächst langgezogenen Kehren, gefolgt von den kürzeren - allerdings aufgrund der zunehmenden Höhe nicht leichteren - und den bei der Ultra-Strecke abschließenden eineinhalb Kilometern auf Kopfsteinpflaster bis zur Spitze. Außerdem gibt er mir eine zu erwartende Fahrzeit von maximal zweieinhalb Stunden an. So kann ich mir ein gutes Gesamtbild davon machen, was mich am Pfingstsonntag erwartet!" 


Den 25. Glocknerkönig durften wir dann bei Kaiserwetter erleben. 

Marianne startete mit 4 weiteren KClern in der Ultrawertung bis zur Edelweißspitze auf 2.572 m Seehöhe (28,9 km bei maximal 15% Steigung, 1.814 Höhenmeter), ich mit 3 weiteren KClern in der Classicwertung bis zum Fuschertörl auf 2.445 m Seehöhe (27,3 km bei maximal 12% Steigung, 1.694 Höhenmeter).


Die Strecke ist fordernd, macht aber auch - oder gerade deswegen ;-) - richtig Spaß und eine Bergankunft ist schon etwas sehr Besonderes! 

Auf dem flachen Stück vom Start weg suchte ich mir immer wieder ein passendes Hinterrad, was gut funktionierte - für mich eine ganz neue Herausforderung und spannende Erfahrung! Vor der Mautstelle Ferleiten habe ich mich nochmal mit einem Gel verpflegt und ab dann ging es konstant bergauf. Ich behielt meine Wattangabe im Auge und hatte v. a. das Ziel, nicht zu überpacen, um es ohne Einbruch bis nach oben zu schaffen. Das klappte wie geplant, auch wenn es noch sehr windig wurde und sogar die flacheren Stücke somit mehr Körner als erwartet kosteten. In den letzten Kehren war es ein gutes Gefühl, es absehbar “solide” bis hoch zu schaffen, und ich genoss die letzten Meter bis ins Ziel vor dieser sensationellen Kulisse!


Geschafft, Medaille, strahlende Finisher-Fotos, Abholung der Wärmekleidung und der obligatorische beste Kaiserschmarrn dort oben am Parkplatz. Mit unseren Zeiten und Ergebnissen konnten wir sehr zufrieden sein! Bei ca. 2.000 Startern über alle 3 Wertungen wurde Marianne in ihrer Klasse 8. von 22 (insg. 45 Damen am Start), ich 9. von 50 (insg. 172 Damen am Start).


Zur Abfahrt und dem Gefühl dabei brauche ich nicht viel schreiben, denk’ ich ;-) …


Beim Stammtisch danach zeigte Stefan wieder viele Möglichkeiten der Analyse auf Trainingpeaks sowie Strava und ging außerdem mein Rennen durch. Die Rückmeldung des jeweiligen Fahrers ist ihm immer sehr wichtig, um das Event im Ganzen bewerten zu können. Dass ich bei meiner Rennrad-Event-Premiere konservativ gefahren bin, sah er allerdings direkt auch so ;-) . 

An Verbesserungspotenzial für eine schnellere Zeit z. B. dann auch am Stilfser Joch beim Dreiländergiro gibt es bei mir aktuell v. a. die Kehren, in denen ich zwar schneller unterwegs war, dabei aber oft deutlich an Watt rausnahm, um mich zu erholen.

Der Glocknerkönig war somit ein weiteres ganz großes Highlight und ein klasse Team-Event - auch dieses Mal wieder inkl. sehr unterhaltsamer Begegnungen mit anderen Zwiftern endlich auch IRL!


Will ich die “Quälerei” nochmal? Unbedingt! Ich habe mir den 04. Juni 2023 bereits vorgemerkt und würde mich über noch mehr Frauen am Start als in diesem Jahr persönlich sehr freuen (Anteil mit abnehmender Streckenlänge über die Wertungen Ultra, Classic und Light: ca. 10 bis 30%)! 


Eure Astrid


P.S.: Hier ein kurzer Beitrag von Regional TV Salzburg zum Event - wer entdeckt das KC-Outfit ;-) ?